Berufsverband Akademischer PsychotherapeutInnen e.V.

Mein Ich im Wildwasser


Veröffentlicht am 12. Juni 2024 von Sigrun Gürschner
Abbildung Buchcover: Mein Ich im Wildwasser
Abbildung Buchcover: Mein Ich im Wildwasser

Franziska-Marie Pero: „Mein Ich im Wildwasser – Tagebuch einer Traumatherapie“

Das Buch wird eingeleitet mit ein paar fachkundigen und wertschätzenden Bemerkungen zu dem Buch von der sehr bekannten Traumatherapeutin Michaela Huber. Es folgt eine biografische Notiz zu dem äußeren Werdegang der Autorin, gefolgt von den sehr detaillierten, höchst aufschlussreichen Ausführungen der Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Psychiatrie, Frau Astrid Helsic, zu Fragen des näheren ärztlich-therapeutischen Verständisses einer Dissoziativen Identitätsstörung. Sie war über lange Jahre die Therapeutin der Autorin/Klientin, und zeichnet soz. den Rahmen, in dem sich die Zusammenarbeit mit ihrer Klientin vollzogen hat. Dann erst beginnt der Text der Klientin, in den hier und da Zeichnungen von ihr eingefügt sind, die ihr Erleben bzw. ihr Selbstverständnis verdeutlichen.

Die Betroffene beschreibt den Inhalt Ihres Buches sehr treffend wie folgt:

Ich beschreibe mein physisches und psychisches Erleben im Alltag, mit fehlender Selbstwahrnehmung, Selbstverletzung, Dauerhochstress, Depression, Suizidgefährdung einerseits, und einer enormen beruflichen Leistungsfähigkeit andererseits. Ich beschreibe die vielen gesundheitlichen Folgen, deren Ursache von den Ärzten meist nicht erkannt wurde und die mich an den Rand des völligen Zusammenbruchs geführt haben. Ich zeige auf, wie sich die Traumafolgen auf alle Lebensbereiche auswirken.

Dabei beschreibe ich den langen Weg bis zur Diagnosestellung meiner komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung sowie einer Dissoziativen Identitätsstörung und danach bis zum Beginn der Traumatherapie.  Das Buch gibt anschließend Einblick, wie ich die einzelnen Therapien in der ambulanten und stationären Behandlung erlebt habe und welche neue Lebensqualität mir der Therapieprozess gebracht hat.

Ich möchte Betroffene ermutigen, sich auch Jahre oder Jahrzehnte nach der Traumatisierung noch auf den schmerzhaften aber hilfreichen Weg einer Traumatherapie einzulassen. Gleichzeitig möchte ich Therapeuten, Ärzte, Mitarbeiter sozialer Berufe und Angehörige dabei unterstützen, das Erleben von Betroffenen besser zu verstehen. Ich zeige auch auf, wie wichtig Menschen sind, die Betroffene begleiten und ihnen Halt geben.“

Das Buch ist sehr berührend, lehrreich und all denen zu empfehlen, die mit den schweren Folgen von Missbrauch zu tun haben.